Übergänge sind oft schwierig im Leben von Menschen mit FASD, manchmal geradezu ein Minenfeld. Aber sie können auch gelingen, wenn sie gut vorbereitet und begleitet werden.
Es gibt die „großen“ Übergänge, z.B. vom Kindergarten in die Schule, von der Schule in die Arbeit, von der Familie in eine Wohngruppe, vom Jugend- ins Erwachsenenalter, von einem Hilfesystem in ein anderes. Das sind die schwierigsten Zeiten für Menschen mit FASD. Davon möchte ich die „kleinen“ alltäglichen Übergangssituationen unterscheiden, z.B. vom Bett an den Frühstückstisch. Beide, Übergänge und Übergangsituationen, brauchen viel Begleitung. Es gibt Überschneidungen und Unterschiede.
Bahnfahren
Im Podcast erzähle ich die Geschichte, wie wir über Jahre Bahnfahren als Übergangs-Ritual genutzt haben. Es war anstrengend hat sich aber ausgezahlt.
Begriffsklärung Übergänge
Ich unterscheide Übergänge und Übergangssituationen. In der Pädagogik ist der Begriff „Übergänge“ oder meist synonym gebraucht „Transition“ seit den 1990er Jahren geläufig.
Im Internet bin ich auf eine Definition gestoßen, die mir interessant erscheint. Günter Kutscha schrieb 1991 im Artikel „Übergangsforschung – Zu einem neuen Forschungsbereich“:
Übergänge sind Schnittstellen individueller biographischer Verläufe und sozialer Strukturen, Verzweigungen gesellschaftlich vorgeformter Entwicklungsbahnen.
Günter Kutscha (1991)
Das klingt kompliziert, meint aber einfach, dass nicht nur der Einzelne, sondern auch das soziale Umfeld und die Gesellschaft an der Gestaltung von Übergängen beteiligt ist.
Und weiter:
Sie markieren Brüche, die es zu überbrücken gilt, sie sind das Nadelöhr für gesellschaftlichen Erfolg, aber auch Stationen des Scheiterns und Mißerfolgs. Da können wir, die wir mit FASD zu tun haben, ein Lied von singen.
Günter Kutscha (1991)